Historie

Valentin Mayring I

  • 1899 Eröffnung der St. Johannis Apotheke in Haidhausen (fußläufig vom Ostbahnhof München)
  • 1915 Kauf mehrerer zusammenhängender Grundstücke in Neubiberg zur jagdlichen Nutzung und als Sommerfrische
  • 1916 Bau des Blockhauses Waidmannsheil hinter der Kapelle Maria im Walde (heutige Kriegerkapelle)

Valentin (Arnold) Mayring II

  • 1932 Eintritt in die St. Johannis Apotheke als Approbierter und später als Pächter
  • 1944 Schließung der St. Johannis Apotheke (später Wiedereröffnung durch Rudolf Ferstl)
  • 1949 Neubau des Apothekenhauses auf dem Grund in Neubiberg
  • 1950 Eröffnung der Hubertus-Apotheke
  • 1951 Anbau eines Wohntrakts und Abriss des Blockhauses

Valentin (Philipp) Mayring III

  • 1971 Eintritt in die Hubertus-Apotheke als angestellter Apotheker
  • 1974 Pächter der Apotheke in Ilshofen
  • 1980 Eröffnung der Apotheke am Güdinger Berg in Saarbrücken
  • 2000 Übernahme der Hubertus-Apotheke als Erbe
  • 2001 Schließung der Hubertus-Apotheke und Vermietung als Zahnarztpraxis

Ulrich (Valentin) Mayring und Gabriele Mayring

  • 2021 Rückbau der Praxis zur Rekonstruktion der ursprünglichen Apothekenräume
  • 2022 Eröffnung als Museum Apothekarium Neubiberg

Herkunft der Exponate

Aus der St. Johannis Apotheke des Valentin Mayring I, deren originale Ausstattung von 1899 im Gründerzeit-Stil noch komplett erhalten ist und unter Denkmalschutz steht, gibt es noch einen Karton mit Etiketten für Arzneien und Tee-Faltbriefchen, der durch einen glücklichen Zufall auf eBay(!) gelangte und dort für das Apothekarium ersteigert werden konnte. Einige dokumentarische Bilder sowie ein repräsentatives Ölportrait des Apothekers selbst (signiert Walter Thor, 1926) sind ebenfalls ausgestellt. Hinzu kommen Erinnerungsstücke an seine – seinerzeit für einflussreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens durchaus nicht ungewöhnliche – Freizeitgestaltung als Jäger.

Die Hubertus-Apotheke des Valentin Mayring II steuert in erster Linie das Gebäude von 1949 bei mit der im Original erhaltenen großen Schrankwand in der Offizin. Die restlichen Apothekenmöbel sind nicht erhalten, wurden jedoch stilistisch vergleichbar ersetzt. Ein weiterer wichtiger Beitrag aus dieser Zeit ist der Grundstock an französischen Porzellangefäßen, die er als Antiquitätensammler erworben hatte und die bereits viele Jahre in der Hubertus-Apotheke zu sehen waren – nun sind sie wieder an den ursprünglichen Standort zurückgekehrt. Ausgestellt ist ferner ein Teil des Originalbestands des Arbeitsplatzes Hubertus-Apotheke: Die großen Vorratsgefäße für Alkohol, Essig und destilliertes Wasser mit zum Teil erhaltenem Etikett der Hubertus-Apotheke in Weiß-Grün, ferner die für die 1950er Jahre typischen braunen Flaschen für Arznei-Ausgangsstoffe und Chemikalien in unterschiedlichen Größen, die früher die Regale der Schrankwand füllten, sein handschriftliches Rezeptbuch und andere Erinnerungsstücke.

Von Valentin Mayring III, einem ebenfalls passionierten Antiquitätensammler, stammen weitere Standgefäße, Mörser und Einzelobjekte wie beispielsweise die das frühere „Austragsbankerl“ für die Kunden ersetzende Sitzbank aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Jakob & Josef Kohn, Wien). Diese Objekte befanden sich zuvor – den modernen Zeiten geschuldet – im Hinterbereich seiner Apotheke am Güdinger Berg in Saarbrücken und werden nun im Apothekarium erstmals öffentlich präsentiert.

In Generation IV gibt es keinen Valentin und keinen Apotheker mehr – dafür jedoch aus kunstgeschichtlicher Perpektive ungebrochene Sammelleidenschaft für historisches pharmazeutisches Inventar. Alles, was es außerhalb der oben erwähnten Gegenstände aus drei Apotheken zu sehen gibt, haben wir selbst auf Auktionen, im Handel und von privat erworben, historisch eingeordnet und nach unserem Kenntnisstand wissenschaftlich aufbereitet. Hier sind wir für Anregungen und Verbesserungen jederzeit dankbar. Als lebendiges Projekt wird sich das Apothekarium in den nächsten Jahren immer wieder erweitern und verwandeln, worüber wir regelmäßig berichten werden.