Schlagwort Neuerwerbung

Système Raspail

Tragbare Apotheke Maison Raspail, unteres Fach

François-Vincent Raspail (1794-1878) war eine legendäre Figur im Frankreich des 19. Jahrhunderts – er stand Zeit seines politischen Lebens (ab ca. 1815) in Opposition zu sämtlichen Regimen der Grande Nation. Aus heutiger Sicht kann der Zeitgenosse von Karl Marx als…

Eisernes Kreuz?

Holzdose mit Kreuzstopfen

Wir konnten für das Museum zwei interessante Holzdosen erwerben, die durch einen Deckel in Form des eisernen Kreuzes bestechen. Oder handelt es sich dabei nur um eine zufällige Ähnlichkeit? Naheliegend ist zunächst die Vermutung, dass diese Dosen nicht in einem…

Wiedersehen macht Freude

abgeschliffene Bodenmarke

Große Überraschung im Apothekarium: Besucher des Museums brachten uns fünf französische Apothekengefäße aus dem ehemaligen Besitz von Valentin Arnold Mayring. Eine Verwandte des Ehepaars hatte die Standgefäße vor Jahrzehnten in der Hubertus-Apotheke gesehen und sie Valentin Mayring abgekauft. Nun konnten…

Bärenzug

Schweizer Mörser sind selten. Das hört man gelegentlich, obwohl ich denke eine wirklich fundierte Untersuchung hat es dazu noch nicht gegeben. Vielleicht gibt es bezogen auf die Einwohnerzahl gar nicht weniger Kirchenglocken oder Kanonenrohre in der Schweiz. Dann spräche viel…

Bienvenida España

Standgefäß: Vino Pur Le Reoy No. 2

Nur in absoluten Ausnahmefällen sind Apothekengefäße mit einer Besitzerkennung versehen, deshalb kann auch bei individuellen Dekoren zumeist keine Zuschreibung erfolgen. Bei den vorliegenden Standgefäßen ist dies jedoch anders: auf der Banderole ist klar zu lesen „FARMACIA DE BRIONES“. Briones ist…

Jules Letoula und Asklepios

Exponat: Glasflasche Corne de Cerf calcinée, Phosphate de Chaux

Bei den allermeisten Apothekengefäßen wissen wir nicht wer den Dekor gestaltet hat. Die Porzellan- und Glasmaler waren entweder bei der Manufaktur direkt angestellt oder anonyme Heimarbeiter, die so gut wie nie signieren durften. Einzig der Hersteller hatte das Recht seine…

Schlangentransportbox?

Exponat: Schlangentransportbox

Theriak (über lateinisch theriaca von griechisch thēriakón aus thēr(ion): Tier, wildes Tier, giftiges Tier) ist das wohl bekannteste „Geheimmittel“ der Pharmaziegeschichte. Ursprünglich als Gegengift für Schlangenbisse entwickelt, wurde es im Lauf der Zeit mit immer weiteren Zutaten angereichert und schließlich…

Ägyptisierung?

Exponat: Porzellangefäß Cold Crean

Die Pharmazie hat – wie die meisten kulturellen und wissenschaftlichen Errungenschaften – natürlich auch in Ägypten ihre Wurzeln. Seien es die zahlreichen Rezepturen im Papyrus Ebers oder die legendäre Alchemistengestalt des Hermes Trismegistos, immer schon vermutete man die „Altvorderen“ verfügten…

„Im Mörser Ewigkeit“

Exponat: gotischer Mörser

Mit diesen Worten endet Karl Henkells Gedicht „Der Mörser“ – und tatsächlich ist die Assoziation kaum übertrieben. Die ältesten erhaltenen Reibschalen stammen aus der Steinzeit und haben wohl an die 15000 Jahre auf dem Buckel. Bronzemörser gibt es im arabischen…

Pastillen im Milchglas

Exponat: Milchglasgefäß Troch. Kali chlor: 0,1

Trochisci (Mittellatein: Pastillen, Küchelchen) gab es schon im späten Mittelalter, sie bezeichneten dort allgemein eine meist knetbare und teigähnliche Masse, in die der Arzneistoff eingearbeitet wurde. Dies geschah einerseits um leicht verderbliche Substanzen zu schützen, andererseits um die fragwürdige Genießbarkeit…